Falken Karlsruhe zurück aus dem Nord-Irak

VFalken Karlsruhe im Nord-Irakoller Eindrücke im Gepäck kehrte die Delegation des Karlsruher Kinder – und Jugendverbands SJD – Die Falken von einem internationalen Jugendaustausch aus dem Nord-Irak zurück. Auf der elftägigen Reise in der kurdischen Autonomieregion standen neben dem ständigen Austausch mit einheimischen Jugendlichen auch Treffen mit verschiedenen Politikern des Landes auf dem Programm.

In Gesprächen mit dem Bürgermeister von Sulaymania, der größten Stadt im Nord-Irak und Hero Talabani, der Frau des irakischen Staatspräsidenten Dschalal Talabani wurde die Leidensgeschichte der kurdischen Bevölkerung unter der Herrschaft Saddam Husseins diskutiert. Beide brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die kurdische Autonomie Ruhe und Stabilität für die Region bringt.
Seit knapp zwanzig Jahren hat der Nord-Irak eine eigene Regionalregierung und ist in den letzten Jahren im Gegensatz zum Rest des Landes von Anschlägen weitgehend verschont geblieben.

Begleitet von kurdischen Jugendlichen besuchte die Karlsruher Falken-Delegation unter anderem ein ehemaliges Gefängnis des Geheimdienstes in Sulaymania und die Gedenkstätte in Halabdscha. 1988 wurde die Stadt an der Grenze zum Iran mit Giftgas bombardiert, wodurch 5.000 einen qualvollen Tod erlitten. Auf dem Friedhof legten die Falken einen Kranz zum Gedenken an die Opfer nieder.
Neben dem Besuch von Arbil, die zu den ältesten durchgehend besiedelten Städten der Welt gehört, besuchten die Falken auch verschiedene Kinder- und Jugendzentren in Halabdscha, Sulaymania und der Region. Der ungewohnte Besuch sorgte für großes Interesse bei den Kindern und Jugendlichen.

Daniel Füger (21) aus Karlsruhe war besonders von der Gastfreundschaft beeindruckt. „Als ich Freunden und Familie erzählte, dass ich in den Irak fliege, erntete ich wie die anderen in der Gruppe ungläubige Blicke. Doch vom ersten Moment an hat mich der herzliche Empfang so beeindruckt, dass ich am Ende kaum noch gehen wollte.“ Er ist sicher, dass er die Kontakte und neuen Freundschaften weiter pflegen wird.

Die Irak-Delegation der Falken will auch in Zukunft als Kurdistan-Arbeitskreis weiterarbeiten und plant eine für die nächsten Wochen eine Abendveranstaltung mit einem Reise- und Erlebnisbericht. Florian Kaufmann, Bildungsreferent der Falken will auch in Zukunft weiteren Austausch mit der Region pflegen. „Wir prüfen gerade, ob im kommenden Jahr ein Rückaustausch in Karlsruhe möglich ist. Zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Halabdscha wäre das ein tolles Signal für die Jugendlichen im Nord-Irak“. Er hofft, dass die Erteilung der Visa keine unüberwindbare Hürde darstellen wird.

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