Diskussionsveranstaltung
zum kapitalistischen Verhältnis von
Arbeit und Reichtum
zum kapitalistischen Verhältnis von
Arbeit und Reichtum
Wann: Donnerstag, 22. November 2018 / 19:00 Uhr
Wo: Barrio137 (Luisenstraße 31, KA Südstadt)
Auch im 21. Jahrhundert ist die Armut selbst in den ökonomisch erfolgreichen Staaten nicht beseitigt. Vielmehr dokumentieren Armutsberichte, die regelmäßig den aktuellen Stand der prekären Lebensverhältnisse eines erheblichen Teils der Bevölkerung ins öffentliche Bewusstsein rücken, dass Armut auch in der europäischen Wirtschaftsmacht Deutschland zur Normalität gehört. In dieser Wirtschaftsweise gilt offensichtlich nicht, dass wirtschaftlicher Erfolg Armut überwindet.
Als Mittel gegen die Armut gilt die Arbeit. Die braucht man, um sich ein Einkommen zu verschaffen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man auch eine Arbeit bekommt. Und selbst diejenigen, die eine Arbeit haben, haben deshalb noch kein entspanntes Leben; auch Armut mit Arbeit zählt zu den Unschönheiten der Marktwirtschaft. In dieser Wirtschaftsweise gilt offensichtlich nicht, dass mit der rasant vorangetriebenen Produktivität der Arbeit, mit der das Nötige immer leichter herzustellen ist, die Arbeit selbst weniger, die Existenz sicherer und das Leben entspannter wird.
Der durch die Arbeit geschaffene Reichtum ist enorm. Auffällig ist nur, dass die Arbeit den Reichtum nicht für die Leute schafft, die die Arbeit machen. Die, die auf Arbeit angewiesen sind und sie verrichten, werden nicht reich. Die wirklich Reichen, die auch immer reicher werden, arbeiten nicht. Auch davon geht diese Gesellschaft wie selbstverständlich aus, wenn sie regelmäßig dokumentiert, wie weit die Schere gerade wieder auseinander gegangen ist. In dieser Wirtschaftsweise fallen offensichtlich die Anstrengungen der Arbeit und der Nutzen aus ihr nicht zusammen.
Dabei gibt es von der Arbeit, die den Reichtum schafft, nie genug. Wachstum soll sein – nicht wegen der zu beseitigenden Armut, sondern ganz grundsätzlich: Immer mehr Arbeit soll immer mehr Reichtum schaffen. Zugleich gibt es von der Arbeit regelmäßig zu viel. Millionenfach werden Arbeitskräfte entlassen, ihre Arbeit wird nicht mehr gebraucht – und das nicht, weil es schon genug von allem gäbe und alle Menschen gut versorgt wären. In dieser Wirtschaftsweise dient der Reichtum offensichtlich einem anderen Zweck und hat ein anderes Maß als die Versorgung der Leute.
An den Lebensumständen, die zu dieser Wirtschaftsweise gehören, gibt es zu Recht viel Kritik. Eines ist dabei auffällig: Geld soll – durch geeignete Verwendung – das Mittel sein, um die Lebensumstände zu verbessern. Dem kann man eines entnehmen: Der materielle Lebensprozess der Gesellschaft – Produktion und Konsumtion der nützlichen Dinge – ist von der Produktion von Geldreichtum abgängig gemacht, dient diesem Zweck. Dabei ist doch die Bedingung, dass sich alles in Geld rechnen muss, der Grund für die negativen Folgen für Arbeit und Leben der Meisten.
Über diese Thesen soll auf der Veranstaltung diskutiert werden.
Über diese Thesen soll auf der Veranstaltung diskutiert werden.
Die Veranstaltung will außerdem für eine Lektüre des Buchs „Arbeit und Reichtum“ (GegenStandpunkt-Verlag) werben, zu der sich gerade ein für alle Interessierten offener Lesekreis bildet.