09.10. -11.10: Together we stand. Workshop und Bildungswochenende

Drei Tage.
9 Veranstaltungen.

Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung begegnen uns tagtäglich – sei es der sexistische Anmachspruch auf der Straße, die rassistische Polizeikontrolle am Bahnhof, die fehlende barrierefreie Toilette, der kolonial-rassistische Straßenname oder die abwertende Äußerung in der
Schlange an der Kasse.
Wir alle sind ein Teil davon – als Betroffene, Zeug*innen und Täter*innen. Wir alle können auch Teil der Veränderung sein. Im Austausch miteinander, dem Zuhören der Betroffenen und dem Anerkennen der eigenen Verantwortung liegt die Chance, weitere Schritte zu einem solidarischen Miteinander zu gehen. Dazu wollen wir mit einem Workshop- und Bildungswochenende einen Beitrag leisten.

Together We Stand. Together We Act.

Im Rahmen der Workshops setzen wir uns mit vielseitigen Themen aus unterschiedlichen Perspektiven näher auseinander.
Wir schaffen Räume für Betroffene, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Wir sensibilisieren für die eigenen Privilegien und ermuntern dazu, das eigene Handeln zu hinterfragen. Wir zeigen Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten auf.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.

Anmeldeschluss: 04.10.2020

Anmeldung unter: karlsruhe@sjd-falkenbw.de

Bei kurzfristigen Änderungen auf Grund der aktuellen Lage werden wir euch (die sich angemeldet haben) umgehend per Mail informieren.

Programm:

Freitag, 09.10.20:

Konsens // gewaltfreie Kommunikation // 18 – 21 Uhr // Barrio 137

Konsens, was ist das? Wie kann eine Konsens-Entscheidung gelingen? Was bringt Konsens auf Demos & bei Aktionen?
Dazu soll es kurze Inputs sowie Raum für Austausch und Diskussion
in Kleingruppen und im Plenum geben.

Samstag, 10.10.20:

Was hat denn Karlsruhe mit dem Kolonialismus zu tun?! // Stadtführung // 10 – 12.30 Uhr // Treffpunkt: Ettlinger Straße / Zoobrücke

Die Annahme, dass Kolonialismus irgendwo, gefühlt ganz weit weg und eben nicht „bei uns“ passiert ist, ist weit verbreitet in Deutschland. Wir wollen bei der Stadtführung der Frage nachgehen, welche kolonialen Spuren es eigentlich in Karlsruhe gibt – Orte der Erinnerung entdecken und Orte, an denen koloniales Wissen (re-)produziert wird, aufspüren.

Your Power within // Empowerment Workshop für BIPoC1 (only) // 13 – 16 Uhr // Mikado

Menschen, die Rassismus erfahren, haben oft keine Räume, in denen sie darüber sprechen können. In diesem Workshop wollen wir zusammen solch einen Raum schaffen. Über das gemeinsame Teilen unserer Erfahrungen und dessen was uns stärkt, entdecken wir die uns innewohnenden Ressourcen und Stärken.

Was hat Rassismus mit mir zu tun? // 13 – 16 Uhr // Mikado

Um Rassismus verstehen zu können, ist es von Bedeutung, sich der eigenen Verstrickung in dieses System bewusst zu werden. Ziel des Workshops ist es, gemeinsam einen Prozess der Sensibilisierung anzuregen um persönliche Rassismen zu reflektieren und abzubauen.

„Ich bin doch nicht behindert!“ // Was geht mich Ableism an? // 14–17Uhr // Jubez

Das Leben mit Behinderung ist eine lebenslange Herausforderung,
nicht nur auf Grund der vermeintlichen Einschränkungen, sondern auf Grund der Vorurteile, die Menschen in sich tragen. Dies prägt den Umgang mit Menschen mit Behinderung und führt häufig zu Ausgrenzung. In dem Workshop werden Fragen zu Ableism beantwortet, ethische Themen diskutiert, eigene Bilder und Vorurteile kritisch reflektiert und Ideen zu gelebter Inklusion gesponnen.

Sonntag, 11.10.20

Südstadt als Arbeiter*innen-Viertel // Stadtführung // 10 – 12.30 Uhr // Treffpunkt: Barrio 137

Die Karlsruher Südstadt entstand im 19. Jahrhundert durch den Bau des neuen Bahnhofs und es wurden von Anfang an Arbeiter*innen-Wohnungen eingerichtet. Schon damals kamen viele Kulturen zusammen. Die proletarisch und multikulturell geprägte Südstadt erlebte seit ihrer Gründung 1858 immer wieder Veränderungen, Krisen und Kämpfe. Die Stadtführung zeigt Orte und und die dahinter stehende Geschichte.

Street Harassment // Workshop für Frauen* // 13 – 17 Uhr // Mikado

Der englische Ausdruck „Street Harassment“ (für den es im Deutschen keine treffende Übersetzung gibt) steht für sexualisierte Belästigungen, denen (vor allem) FLIT2 im öffentlichen Raum ausgesetzt sind. Sei es in der Straßenbahn oder in der Disco, seien es Blicke, Hinterherpfeifen, Kommentare oder Berührungen. In diesem Workshop wollen wir Erfahrungen austauschen und gemeinsam Gegenstrategien entwickeln. Alle Frauen* sind willkommen, unabhängig, welches Geschlecht ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde.

Was tun, wenn‘s brennt? // Verhalten bei Demos // 13 – 16 Uhr // Jubez
Wer an Demonstrationen und politischen Veranstaltungen teilnimmt, läuft immer Gefahr in brenzlige Situationen zu geraten.
Um Schlimmeres zu verhindern geben wir euch rechtliche Tipps, z.B. zum Verhalten auf Demos und im Umgang mit der Polizei.

Argumentieren gegen Rechts // 13 – 16 Uhr // Barrio 137
In Eurem Alltag machen rassistische Witze oder Begriffe die Runde? Euch begegnen rassistische oder homophobe Vorurteile in Schule oder Job, an der Uni, in der Freizeit? In unserem Alltag erleben wir oft Rechte Sprüche, die andere Menschen diskriminieren und beleidigen. Oft ist es gar nicht leicht, dagegen etwas zu unternehmen, vielmehr stehen wir eher unsicher und verärgert da. Im Workshop „Umgang mit Rechten Sprüchen im Alltag“ wollen wir Wege aus der Sprachlosigkeit entwickeln.

1 Black, Indigenous, People of Color; Menschen, die Rassismus erfahren

2 Frauen, Lesben, Inter, Trans.

Veranstaltungsorte:

  • Barrio137, Luisenstraße 31, 76137 Karlsruhe
  • Jubez, Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe
  • Mikado, Kanalweg 52, 76149 Karlsruhe

– Das Workshop- und Bildungswochenende findet in Kooperation mit dem Karlsruher Netzwerk gegen Rechts statt und wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert –

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